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Kotzübel

Männchen Spot und seine Reaktion auf Elektrolyt-Lösung

Wie könnte es anders sein, es geht schon wieder um mein Sorgenkind Spot. Nachdem die letzte Diagnose (aufgrund von Verstopfung) dieses Mal auf 'Urinstein' (Harnstein, Nierenstein, Blasenstein...) lautete, war der Rat der Tierärztin, für eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr zu sorgen, sowie eventuell mit Elektrolyten zu ergänzen. Eine homöopathische Flüssig-Lösung zur Dauergabe hatte ich bereits zu Hause und gab immer ein paar Tropfen in die Trinkschale, aber von konzentrierten Elektrolyten kann man dabei natürlich nicht sprechen.

 

Folglich besorgte ich mir Elektrolyt-Tabletten für Reptilien zum Auflösen in Wasser, um meinen Pechvogel damit zu tränken. Da ich die Lösung für den ersten Versuch nicht zu stark ansetzen wollte, bröselte ich eine geringere Menge als angegeben (ca. 60-80% davon) ins lauwarme Wasser und zog es in eine 1ml Spritze (ohne Kanüle) auf. Die Konsistenz erinnerte etwa an in Wasser gelöstes Aspirin, es blieben kleine weiße Brösel zu sehen, die jeglichem Umrühr-Versuch standhielten und sich auch nach 20 Minuten Wartezeit nicht von selbst lösten. Die entstandene Flüssigkeit schmeckte leicht bitter.

 

Kein Wunder also, dass Spot wenig begeistert war und nichts davon freiwillig ablecken wollte. Am ersten Abend wurden mit Hervorrufen einer Maulsperre ein paar Tropfen direkt auf die Zunge gegeben. Später hustete er kurz, man nahm an, er habe sich verschluckt.

 

Am zweiten Abend schien es so, als resigniere er - nach dem ersten Davonlaufen blieb er plötzlich ganz ruhig sitzen, streckte den Kopf hoch und schleckte widerstandslos Tropfen für Tropfen, etwa fast die halbe Spritze (also 0,5ml) nach und nach auf.

 

Die Spritze wurde ihm direkt vors Maul gehalten und immer ein einzelner Tropfen an die Mundöffnung 'geklebt' - und als er dann kontinuierlich am Lecken war, sofort ein weiterer Tropfen auf die herausfahrende Zunge.

 

Dann reichte es ihm und er trat die Flucht an. Ein paar Minuten stakste er aktiv herum, danach ging es plötzlich los mit einem besorgniserregendem 'Husten' - ein Glucksen und Gluckern, als würde man eine Wärmflasche schütteln. Noch unsicher, was nun passiert, wurde gefilmt, um in Foren um Rat zu fragen. Ich dachte an versehentlich eingeatmetes Wasser und an 'Bäuerchen'.

Kurz danach zeigte sich der wahre Grund: nach den letzten, schlimmsten 'Hustern' spuckte Spot auf einmal fast einen halben Meter weit alle Flüssigkeit wieder aus. Er tat mir unendlich leid und zugleich war ich froh, dass er sich selbst hatte helfen können.

 

Dies war der letzte Versuch mit den Tabletten. Ab dem übernächsten Tag (er weigerte sich nach dieser Erfahrung natürlich erstmal wieder) gab es nur noch klares Wasser (bzw auch mal mit einem Tropfen der homöopathischen Elektrolyt-Lösung darunter gemischt) für Spot.

Und siehe da: nach etwa zwei Wochen sah ich zum allerersten Mal einen Brocken wunderschön reinweißen Urinstein-Pulvers, ganz ohne eine Spur von gelben, kristallinen Harnstein! :)

 

Leider zeigt sich nach einigen Wochen ohne tägliche/2-tägliche Verabreichung von Wasser, dass die gelben, harten Anteile in den Ausscheidungen wieder zunehmen. Spot trinkt also von sich aus immer noch zu wenig und bedarf einer zusätzlichen Flüssigkeitszufuhr von Hand oder müsste alternativ vermutlich dauerhaft medikamentös behandelt werden.

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